Sirens

Zwei bildästhetisch starke Filme – mit einer jeweils völlig unterschiedlichen Thematik – haben die Hauptjury des diesjährigen NaturVision Kurzfilmpreises besonders begeistert. Um beide beeindruckende Filme zu würdigen, hat sich die Jury dazu entschieden, den NaturVision Kurzfilmpreis 2023 zu teilen.


Hin- und Hergerissen zwischen Faszination und einem latenten Gefühl der Bedrohung fühlt man sich beim Sehen von Sirens. Ausschließlich aus Hubschraubern gedreht, dokumentiert der Film, der auf Sprache konsequent verzichtet, deutsche Kohlekraftwerke in den letzten Jahren ihrer Energieerzeugung.

Das Spannungsverhältnis zwischen Natur und Mensch wird schon durch die Startsequenz deutlich: Findet man sich zunächst noch in vermeintlichen Wolken wieder, wird schnell klar: Eigentlich ist es der Rauch der Fabrik, der die Kamera einhüllt. Diese grandiose Bildästhetik enthüllt die ökologische Bedeutung eines extremen Eingriffs in die Natur. Die Abwesenheit der Menschen unterstreicht den apokalyptischen Effekt und offenbart die bedrohliche Dimension dieser Zerstörung.

Deutschland 2022 – 13 min – Regie: Ilaria Di Carlo