Was für ein Film! Schon die ersten Bilder, die Wanderung der Nenzen mit ihren Rentierherden ins Landesinnere, nehmen die Zuschauer*innen gefangen. Das Eis trägt nicht mehr, der Klimawandel hat dieses indigene Volk im Norden Sibiriens und ihre Tiere erreicht, „Das Land ist im Fieber“, sagen sie.

Die Bilder dieses Films öffnen den Blick weit über das Schicksal der Nenzen und ihrer Rentiere hinaus.
Nicht weniger klug sind der Text und die Auswahl der O-Töne, die eine eigene Erzählebene schaffen. Sparsam eingesetzte Grafiken und eine sensibel ausgewählte Musik ergänzen die Gestaltung optimal.

Die Jury hat „Rentiere auf dünnem Eis“ in drei Kategorien für einen Preis nominiert. Er zeigt eindrucksvoll das sibirische Wildlife. Die Kamera ist auf höchstem Niveau. Vor allem aber lässt er uns die ökologischen Zusammenhänge verstehen. Deshalb freuen wir uns sehr, den deutschen Umwelt- und Nachhaltigkeitsfilmpreis an „Rentiere auf dünnem Eis“ verleihen zu dürfen.
An einem abgegrenzten Bereich zeigt der Film exemplarisch die ganze Tragödie des Klimawandels und mahnt uns, wie ungeheuer wichtig es ist, diesen zu stoppen. Nicht nur die Rentiere bewegen sich auf dünnem Eis.