Rückkehr zum Land der Pinguine

Wie lässt sich unsere Umwelt am besten im Natur-Film thematisieren? Etwa indem die Kamera beeindruckende Geschehnisse, Dramatisches wie Spannendes, mit dem Objektiv einfängt, sich selbst aber bewusst zurücknimmt. Oder indem sie zusätzlich durch Bewegung, Bildausschnitt und Farbgebung Eindrücke verstärkt, eine „Sprache“ hat. Oder aber, indem sie darüber hinaus selbst zum im Ergebnis unsichtbaren Instrument kreativen Arbeitens wird, das wie der Pinsel des Malers Farben und Formen zu einem kunstvollen Gesamtbild fügt, dass uns über die Ebene der reinen Abbildung weit hinaus an den Emotionen des Filmemachers am Ort der Aufnahme gewollt teilhaben lässt. Letzteres gehört sicher zur Königsdisziplin der Kameraarbeit, die der Film Rückkehr zum Land der Pinguine virtuos beherrscht und ebenso konsequent umsetzt, wie sich alleine schon in der schwarzweiß-Darstellung, als ein Mittel künstlerischer Reduktion auf das Wesentliche zeigt – ein Werk, das uns eine andere, unerwartete Antarktis sinnlich offenbart, mit selbstbewusster Handschrift mutig umgesetzt.

Frankreich 2023 – 83 min – Kamera: Christophe Graillot – Regie: Luc Jacquet