Im Reich der Auen – Die Oker

Deutschland 2021 – 52 min – Regie: Dagmar Hilfert-Rüppell, Georg Rüppell – Sprache: Deutsch

Ein verwunschenes Auenland versteckt sich im Osten Niedersachsens: Die Oker. Sie entspringt im Hochharz und bildet in den Niederungen um Braunschweig ein Naturparadies, das in seinem Artenreichtum Tropenflüssen gleicht. Auf saphirfarbenen Schwingen flattern dort Gebänderte Prachtlibellen über die Okerauen, wo blauschillernde Eisvögel fischen, Ringelnattern nach Fröschen jagen, Füchse ihre Jungen aufziehen und Biber ihre Burgen bauen.

Die Biologen Dagmar Hilfert-Rüppell und Georg Rüppell haben ihr Forscherleben vor allem den Prachtlibellen verschrieben. Erst in der Zeitlupe werden die blitzschnellen Bewegungen dieser Meisterflieger aufgelöst. Ihre ästhetischen Aufnahmen zeigen alle Verhaltensaspekte dieser schmetterlingsgleichen Insekten, angefangen von der Balz bis hin zum Jagdverhalten, bei dem sie kleine Insekten mit einem Fangkorb, gebildet aus ihren Beinen, aus der Luft fischen. Stets sieht die Kamera ganz nah hin und beleuchtet so die Wunderwelt der Aue und zeigt ihre vermeintlich unscheinbaren Bewohner in ganz neuem Licht.

Die Unterwasserkamera verschafft intime Einblicke in das Leben eines Meisterfischers, des Eisvogels, der sich wie ein blauer Blitz kopfüber ins Wasser stürzt, um Fische und Insektenlarven zu erbeuten – vor allem von Libellen. Aber auch ins Leben der Wasseramsel, dem einzigen heimischen Singvogel, der tauchen kann und der am Oberlauf der Oker unter Steinen nach Larven sucht.

Über den Schilfflächen der Auen ziehen ungewöhnliche Greifvogel ihre Kreise, Rohrweihen. Sie sind Bodenbrüter und um das im Schilf verstecke Nest nicht zu verraten, übergibt das Männchen der brütenden Partnerin die Beute in der Luft. Nur selten gesehene Dramatik verleiht die Nähe der Kamera den Jagdszenen der anderen Auenbewohner, und der Höhepunkt ist das Tauziehen auf Leben und Tod zwischen Ringelnatter und Frosch.